PM 97-2019 Spendenführung „Jüdischer Friedhof“

Gästeführer ermöglicht Zugang zu sonst nicht öffentlichem Gedenkort in Gotha.

Seit fast 150 Jahren hütet die Stadt Gotha ein besonderes Juwel, das trotz aller Unbill den Widrigkeiten des 20. Jahrhunderts widerstanden hat – den jüdischen Friedhof in der Eisenacher Straße. Am Freitag, den 19. Juli 2019, um 15.00 Uhr findet dort eine kostenlose, etwa 1,5-stündige Führung statt. Der Treffpunkt für alle Teilnehmer ist das historische Rathaus. Männer müssen unbedingt eine Kopfbedeckung mitbringen.

Im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts eröffnet, war der jüdische Friedhof noch bis ins Jahr 1942 Begräbnisstätte für die jüdische Gemeinde Gothas. Die ca. 150 Grabstätten wurden während der Zeit des Nationalsozialismus geschändet, doch wie durch ein Wunder überstand der Friedhof in seiner Grundstruktur diese leidvolle Phase der deutschen Geschichte. Leider kam es jedoch auch in jüngerer Zeit immer wieder zu Schändungen, weshalb der Gedenkort nicht mehr öffentlich zugänglich ist. Dies soll sich nun im Rahmen von Spendenführungen ändern, deren Erlös zur Restaurierung des Grabmals von Max Ledermann, seines Zeichens Lederfabrikant aus Gotha, aufgewendet werden soll. Max Ledermann war im Jahre 1942 der letzte dort bestattete jüdische Mitbürger, der sich der unmittelbar drohenden Deportation durch den Freitod entzogen hatte.

Der Friedhof in der Eisenacher Straße liegt nicht weit von der Innenstadt entfernt und ist über einen kurzen Fußmarsch zu erreichen. Der Gästeführer freut sich über Ihr zahlreiches Erscheinen und bittet am Ende der Führung um eine Spende für den genannten Zweck.

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