Die ACHAVA Festspiele Thüringen präsentieren ab dem 10. September 2022 zwei Wochen lang über 50 Veranstaltungen, davon neun große Konzerte, Kochkurse, mehrere Workshops, Ausstellungen, Vorträge, Lesungen und Zeitzeugengespräche, u.a. in Weimar, Erfurt, Eisenach und Gotha. ACHAVA bedeutet auf Hebräisch Brüderlichkeit/Geschwisterlichkeit. Dazu beizutragen ist das Ziel der ACHAVA Festspiele Thüringen. Durch Kunst und Kultur soll der Dialog zwischen den Religionen und Kulturen verstärkt, Interesse und Verständnis für „das Andere“ geweckt werden.
Besonders freuen sich die Veranstalter über die neue Partnerschaft mit der Stadt Gotha, die mit Stadtführungen, einer Fotoausstellung, dem erste jüdischen G*ttesdienst nach über 80 Jahren und Konzerten ein vielfältiges Programm zusammengetragen hat.
Dienstag, 6. September 2022 NEUER PRESSETERMIN!
10.00 Uhr
Das Geschenk – ACHAVA ganz praktisch
Übergabe eines Kiddush-Sets der Stadt Eisenach an die Stadt Gotha
Bei der Programmpressekonferenz der ACHAVA Festspiele überraschte die Eisenacher ACHAVA Koordinatorin mit der Mitteilung, dass der Stadt Gotha ein Kiddush Set geschenkt werden soll. Von Stadt zu Stadt. Dieses wird dann zum ersten jüdischen G*ttesdienst in Gotha am 16. September 2022 nach über 80 Jahren eingeweiht. Weitere Infos: 2. Dokument.
Sonntag, 11. September 2022
16.00 Uhr
32 | 1938 | 0 Die Synagogen in Thüringen
Vernissage
Fotoausstellung von Jan Kobel mit 32 großformatigen Foto- und Texttafeln
Dauer: bis 11. November 2022
Stadtbibliothek und Augustinerkloster Gotha
Die Geschichte der Schändung und Zerstörung der über 30 Synagogen und Beträume in Thüringen ab 1933 zeigt, dass kein Fall wie der andere beschaffen ist. Von der Überbauung des Geländes mit Profanbauten in der DDR, ohne jeden Hinweis auf die Geschichte dieser Liegenschaft bis heute (z. B. Vacha), bis zum wundersamen Überleben und aktuell gedenkenden Pflege der Architektur (z. B. in Mühlhausen) scheint jeder Fall vertreten.
Nach aktuellem Stand der Zählung betrug die Zahl der in Thüringen 1933 noch aktiven Synagogen und Beträume plus der von den Nationalsozialisten noch als ehemalige jüdische Versammlungsstätte wahrgenommenen und deshalb ebenfalls geschändeten Gebäude 32.
Die Ausstellung mit dem Titel 32 | 1938 | 0 Die Synagogen in Thüringen visualisiert anhand von 32 Fotografien diesen Teil der Thüringer Geschichte. Jedes Foto wird begleitet durch einen sorgsam vor Ort recherchierten Text, der den Umgang mit den Immobilien erläutert: durch die Nationalsozialisten, aber auch durch die DDR und die Nachwendezeit bis heute.
Stadtbibliothek Gotha, Friedrichstraße 2–4, 99867 Gotha
Montag: geschlossen | Augustinerkloster Kreuzgang Jüdenstr. 27 / Klosterplatz 6, 99867 Gotha
Mo-Fr: 10 – 12 Uhr und 14 – 16 Uhr Samstag: 14 – 16 Uhr Sonntag, 14 – 16 Uhr |
Sonntag, 11. September 2022
19.00 Uhr
Sadaqa
Konzert
Internationales World-Jazz-Projekt zu den musikalischen Traditionen der Levante
Die Großregion zwischen Armenien, Aserbaidschan, Nord-Syrien und Nord-Irak ist kulturell wie politisch zersplittert. Doch die wechselseitigen kulturellen Einflüsse bleiben und lassen sich musikalisch variantenreich darstellen. SWR-Jazzpreisträger Manfred Bründl, Bassist und Professor an der Musikhochschule Weimar, spannt in seinem Projekt »Sadaqa«, »Freundschaft« einen Bogen von den traditionellen Klängen und Liedern des südlichen Kaukasus hin zu den Musiktraditionen Mesopotamiens.
Manfred Bründl · Deutschland, künstl. Leitung, Kontrabass
DIbrahim Keivo · Syrien, Gesang/Bouzouk
Mohannad Nasser · Syrien, Oud
Bodek Janke · Deutschland, Percussion/Drums
Eine Produktion der ACHAVA Festspiele Thüringen in Kooperation mit dem Kunstfest Weimar und der Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinde Gotha
Tickets online bestellen ▶ Ticketshop Thüringen
Eintritt 15 €· erm. 10 €, Augustinerkirche Gotha, Klosterstraße, 99867 Gotha
Montag, 12. September 2022
19.00 Uhr
ACHAVA Friedensmeditation
Begegnungen von Menschen aller Kulturen und Weltsichten, die im friedlichen Schweigen miteinander Verbundenheit erleben wollen.
Schloss Friedenstein – Am Friedenskuss, Gotha
Montag, 12. September 2022, 10.00 Uhr
Dienstag, 13. September 2022, 10.00 Uhr
Jüdisches Leben in Gotha - Stadtführung
Beim Erlebnisrundgang „Jüdisches Leben in Gotha“ können Teilnehmer die Schauplätze jüdischer Geschichte vom Mittelalter bis in die Neuzeit entdecken. Der jüdische Friedhof, Gedenktafeln, Stolpersteine, Wohn- und Gewerbegebäude jüdischer Mitbürger sowie Kultstätten jüdischen Lebens werden den Gästen auf diesem erlebnisreichen und informativen Weg durch die Residenzstadt begegnen. Ein wichtiger Hinweis: Männer müssen eine Kopfbedeckung mitbringen, um den jüdischen Friedhof betreten zu dürfen.
Der Treffpunkt und Beginn des Rundgangs ist das historische Rathaus am Hauptmarkt.
Tickets: 10 € · erm. 4 €, erhältlich in der Gothaer Tourist-Information, Hauptmarkt 40
Mittwoch, 14. September 2022
10.00 Uhr
Jüdischer Friedhof in Gotha - Stadtführung
Gästeführer ermöglicht Zugang zu sonst nicht öffentlichem Gedenkort in Gotha.
Seit fast 150 Jahren hütet die Stadt Gotha ein besonderes Juwel, das trotz aller Unbill den Widrigkeiten des 20. Jahrhunderts widerstanden hat – den jüdischen Friedhof in der Eisenacher Straße.
Im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts eröffnet, war der jüdische Friedhof noch bis ins Jahr 1942 Begräbnisstätte für die jüdische Gemeinde Gothas. Die ca. 150 Grabstätten wurden während der Zeit des Nationalsozialismus geschändet, doch wie durch ein Wunder überstand der Friedhof in seiner Grundstruktur diese leidvolle Phase der deutschen Geschichte.
Der Friedhof in der Eisenacher Straße liegt nicht weit von der Innenstadt entfernt und ist über einen kurzen Fußmarsch zu erreichen. Der Treffpunkt für alle Teilnehmer ist das historische Rathaus. Männer müssen unbedingt eine Kopfbedeckung mitbringen.
Tickets: 10 € · ermäßigt 4 €, erhältlich in der Gothaer Tourist-Information, Hauptmarkt 40
Mittwoch, 14. September 2022
19.00 Uhr
Erinnern im Gestern und Heute – »Leben nach dem Überleben«
Musik, Film und Gespräch
Éva Fahidi-Pusztai · Auschwitz- und Buchenwaldüberlebende (Ungarn)
Eva Stocker · Holocaustüberlebende und Filmregisseurin, Gesprächsführung (Schweiz)
Knut Kreuch · Oberbürgermeister von Gotha, Lesung
Martin Kranz · Intendant ACHAVA Festspiele, Gesprächsführung
Die Ungarin Éva Fahidi-Pusztai überlebte Auschwitz und Buchenwald, verlor aber im Holocaust ihre ganze Familie. Anschließend begann ein schwerer Weg zurück ins Leben: Nachkriegszeit, Sozialismus, Fall des Eisernen Vorhangs. Heute engagiert sie sich ununterbrochen gegen das Vergessen.
Eva Stocker-Füzesi erfuhr erst mit 18 Jahren, dass Ihre Eltern, die sie nie kennengelernt hatte, vermutlich im Holocaust umkamen. Sie wurde als Baby aus einem Zug, der in ein Konzentrationslager fuhr, an einen Bahnangestellten gereicht, der ihr eine Pflegefamilie vermittelte. Ihre Suche nach der eigenen Geschichte und der jüdischer Überlebender vermittelt sie seit einigen Jahre filmisch. Ihre Dokumentation werden von den ACHAVA Festspielen unterstützt.
Eintritt frei, Kulturhaus Gotha, Ekhofplatz 3, 99867 Gotha
Freitag, 16. September 2022
19.00 Uhr
Shabbat Shalom und Kiddush
G’ttesdienst und Köstlichkeiten
Nach gelungenem Auftakt in Eisenach, dem Judentum in Form von lebendiger jüdischer Religion zu begegnen, gibt es in diesem Jahr auch in Gotha zum ersten Mal die Möglichkeit, mit allen Interessierten einen jüdischen Gottesdienst zu feiern. Am Freitagabend sind
Interessierte eingeladen, gemeinsam mit dem jüdischen Kantor Yoed Sorek (geb. 1980 in Jerusalem) im festlich geschmückten Augustinerkloster den Shabbat feierlich zu begrüßen und somit ein Stück jüdischer Kultur und Spiritualität in die Jüdenstraße der Stadt zurückzuholen.
Der Kantor der Liberalen Jüdischen Gemeinde Hannover studierte Gesang in Jerusalem, Den Haag und Mailand. Texthefte zum Mitsingen und Mitbeten liegen aus (liberaler Siddur).
Im Anschluss laden wir herzlich zum gemeinsamen Abendessen, dem Kiddush, in den Kreuzgang und das Klostercafé ein.
Augustinerkirche Gotha, Klosterstraße, 99867 Gotha
Ein Abend der ACHAVA Festspiele Thüringen in Kooperation mit der Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinde Gotha
Samstag, 17. September 2022
19.30 Uhr
Gypsy Soul and Jewish Heart
Schülerkonzert
Mit den jungen Musikerinnen und Musikern der Musikschule wird in Gotha drei Tage intensiv gearbeitet.
Das Romano Glaszo Project aus Ungarn mit seinen zwölf Mitgliedern und der Klarinettist Helmut Eisel aus Saarbrücken formen ein Projektorchester mit Solisten in allen Stimmgruppen.
Krönender Abschluss der gemeinsamen Arbeit ist das jeweilige Konzert für alle Interessierten. Die Erfahrungen der letzten Jahre haben gelehrt, dass diese Konzerte für Groß und Klein immer ein ganz besonderes Highlight für Mitwirkende und Gäste im Festivalkalender sind.
Schülerinnen und Schüler der Musikschule Gotha
Romano Glaszo Project · Ungarn
Helmut Eisel · Deutschland, Klarinette, musikalische Leitung
György Lakatos · Ungarn, Gitarre, musikalische Leitung
Eine Produktion der ACHAVA Festspiele Thüringen in Kooperation mit den Musikschulen Gotha und Arnstadt-Ilmenau. Unterstützt durch die Städte Gotha und Arnstadt.
Tickets online bestellen
Eintritt: 10 €· erm. 5 €
Kulturhaus Gotha, Ekhofplatz 3, 99867 Gotha
Für Ihre Presseakkreditierungen kontaktieren Sie bitte Angelika Kranz.
Email: kranz@kranz-pr.de.de
PROGRAMM
Detaillierte Informationen zum Programm in allen teilnehmenden Städten finden sich im Programmheft der ACHAVA Festspiele Thüringen und online.
Tickets
Eintrittskarten sind beim Ticketshop Thüringen erhältlich, soweit nicht anders erwähnt.
Tickethotline: 0361 – 227 5 227
Für einzelne Veranstaltungen gibt es Tickets an der Abendkasse und/oder in den lokalen Touristinformationen.
Pressefotos stehen im Pressebereich der Website zum Download zur Verfügung.
Weitere Informationen zum Festival auf www.achava-festspiele.de.
Pressekontakt
Angelika Kranz - KRANZ PR
Telefon: 03643 – 773 60 60
Mobil: 0177 – 27 45 455
Email: kranz@kranz-pr.de