PM 37-2021 Kurt W. Streubel – Spielarten des Abstrakten in der DDR

Buch zur Ausstellung „Entdeckungsreise ins Unbekannte. Kurt W. Streubel zum 100.“ ab sofort online und vor Ort erhältlich.

Anlässlich der Ausstellung „Entdeckungsreise ins Unbekannte. Kurt W. Streubel zum 100.“, die noch bis zum 26. September 2021 im KunstForum Gotha zu sehen sein wird, ist die Buchpublikation „Kurt W. Streubel. Spielarten des Abstrakten in der DDR.“ erschienen. Diese wurde der Presse am 16. Juli 2021 im Rahmen einer Buchpräsentation vorgestellt. Der umfangreich bebilderte Katalog präsentiert das vielfältige Schaffen des Künstlers und leistet erstmals eine kunsthistorische Einordnung seines Werks.

Mit seiner konsequent abstrakten Arbeitsweise zählte Kurt W. Streubel (1921–2002) eher zu den Ausnahmen innerhalb der Kunstproduktion in der DDR. Stets der europäischen Moderne verpflichtet, schuf er neben Gemälden und Grafiken auch Werke konkreter Poesie, betätigte sich auf dem Feld der Musik und arbeitete als Gestalter. Ein besonderes Charakteristikum seines Œuvres ist dabei, dass es plurale Tendenzen der Abstraktion in friedlicher Koexistenz umfasst: abstrahierende Landschaft ebenso wie radikale Gegenstandslosigkeit, »formloses« Informel ebenso wie geometrische Abstraktion.

Mit der Ausstellung „Entdeckungsreise ins Unbekannte“ im KunstForum werden erstmals die unterschiedlichen Spielarten des Abstrakten aus allen Schaffensphasen und Wirkungsfeldern Kurt W. Streubels in ihrer ganzen Breite und Vielfalt gezeigt: Von frühen Bleistift- und Pinselzeichnungen aus seiner Studienzeit an der Bauhaus-Nachfolgeinstitution in Weimar über Design-Entwürfe bis hin zu Druckgrafiken aus seinem Spätwerk reichen die ausgestellten Werke. Diese sind ebenso in der Buchpublikation abgebildet.

Zusätzlich erhält das Œuvre des Künstlers in den Beiträgen der Autorinnen Andrea Karle (Hrsg.), Verena Krieger (Hrsg.), Anne-Kathrin Hinz und Michaela Mai erstmals eine grundlegende kunsthistorische Einordnung. Andrea Karle, die Kuratorin der Ausstellung, gibt einen Überblick über die Biografie Kurt Streubels und einzelne Aspekte des künstlerischen Schaffens. Kurt W. Streubels Pinselzeichnung Kosmische Komposition (1949), gegen die sich ein damaliger Formalismus-Vorwurf richtete, ist Ausgangspunkt des Beitrags von Michaela Mai, die ausführlich den mannigfaltigen Bezügen zu Werken von Paul Klee und Wassily Kandinsky nachgeht und aufzeigt, wie Streubel ausgehend von den Impulsen der Bauhausmeister seine eigene Bildsprache entwickelte. Anne-Kathrin Hinz stellt den experimentellen Charakter von Streubels künstlerischer Arbeit am Beispiel einiger Grafiken heraus.

In der Gesamtschau erweist sich Kurt W. Streubel als ein vielseitiger und musikaffiner Maler, Grafiker und Dichter, der seiner künstlerischen Grundhaltung trotz widriger Umstände lebenslang treu blieb und in großer Experimentierfreude ein vielfältiges Werk schuf.

Das Buch ist im Deutschen Kunstverlag (Berlin 2021) erschienen, ab sofort im Buchhandel bestellbar und für 35,00 Euro vor Ort im KunstForum Gotha erhältlich. Das KunstForum Gotha befindet sich in der Querstraße 13-15 und hat von Dienstag bis Sonntag sowie an Feiertagen in der Zeit von 10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt in die Ausstellung kostet 4,00 Euro, ermäßigt 3,00 Euro. Weitere Informationen zum KunstForum Gotha sind unter: www.kunstforum-gotha.de nachlesbar.

Zeichenanzahl: 3.196 Zeichen Fließtext (inkl. Leerzeichen)

« zurück