Bereits seit 2003 besteht die enge Kooperation der SV SparkassenVersicherung mit dem Freistaat Thüringen für eines der wichtigsten Stipendien für Bildende Künstler. Seit über 20 Jahren haben mehr als 80 Künstler:innen ein solches Arbeitsstipendium in Thüringen erhalten.

    Thüringer Stipendiaten für Bildende Kunst 2022

    Samira Gebhardt

    Samira Gebhardts Interesse gilt der Auseinandersetzung mit Räumen und Räumlichkeit. In ihren bisherigen Arbeiten setzt sie sich mit gedanklichen wie physischen Wohnräumen auseinander.

    Mit Hilfe des Landesstipendiums für Bildende Kunst plant sie die Umsetzung eines neuen Projektes, welches die Stadt als Ort steten Wandels thematisiert.

    Dabei stehen urbane Baustellen und deren örtliches Umfeld im Fokus. „Diese lebendige Umgebung wird Ausgangspunkt des Projektes […]. Ich möchte meine künstlerische Praxis öffnen und mit Menschen in Thüringen ins Gespräch kommen, die auf Baustellen arbeiten, die neben Baustellen wohnen oder ein Geschäft betreiben. Mich interessieren ihre Vorstellungen, Wünsche und Bilder, aber auch pragmatische Perspektiven auf einen Raum, eine Architektur, die noch nicht existiert“, so die Künstlerin.

    Der Inhalt dieser Gespräche, die subjektiven Wahrnehmungen der Menschen, sollen als Grundlage für ihre Installation dienen. Ihr Ziel ist es, ausgehend von den Geschichten dieser Menschen Modelle in verschiedenen Materialien, Medien und Maßstäben zu entwickeln.

      Andreas Grahl

      Gegen bildungsbürgerliche Unterhaltung und die kommerzielle Nutzung von Räumen stellt sich Andreas Grahl mit dem Projekt seiner mobilen Galerie.

      In Zeiten, in denen Räume häufig populären und intellektuellen Themen vorbehalten bleiben, möchte der Weimarer Künstler eigene Ausstellungsräume aus gefundenen und gewöhnlichen Materialien schaffen. „Meine Idee ist, dass ich mich als Künstler auf der Straße/ Fußgängerzone mit meinem Projekt (eine Art Hartz4-Galerie/ Galerie Slum) von einem Ort zum Nächsten bewege. […] Das Material werden Erfahrungen von Menschen sein, die ihre Jugend in den neuen Bundesländern in den Nachwendejahren verbracht haben.“

      Wird er in Räumlichkeiten oder Gebäude eingeladen, werden die Ausstellungsräume dort inszeniert und Film-, Sound-, Bild- und Textsequenzen gezeigt.

      Andreas Grahls genaue Beobachtungsgabe, seine selbst auferlegte Verpflichtung, Kunst unkommerziell zugänglich zu machen und seine Unbedingtheit in der Entwicklung und Durchführung der Kunstwerke haben das Kuratorium überzeugt.

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