Bekannt geworden durch das Denkmal „Weg der Hoffnung“, wo an der ehemaligen innerdeutschen Grenze bei Point Alpha auf eineinhalb Kilometer auf dem Geisaer Berg 14 Stationen zum Leidensweg aufgerichtet wurden, präsentierte der Metallbildhauer Dr. phil. Ulrich Barnickel aus Schlitz ab 03. Dezember 2016 im KunstForum Gotha seine Kunst.

Er studierte auf Burg Giebichenstein in Halle/Saale, wo die „Metaller der Burg“ mit Irmtraud Ohme eine authentische künstlerische Schule bildeten und nicht als Schmiede-Handwerker missverstanden werden sollten, wenn sie auch mit gleichem Grundstoff und mit gleichen Produktionsinstrumenten arbeiten. Sein Œuvre begeistert mit Figuren aus gebogenen, gedrückten, zerknüllten Blechen und Rohren, mit den  herausgeschnittenen, abgekanteten, geschmiedeten, getriebenen und geschweißten Teilen und in verschiedenster Oberflächenvergütung, mit Bearbeitungsspuren der experimentellen Arbeitsweisen.

    Das sperrige Material bringt zwischen kompakt und fragil eine besondere Schönheit, eine neue Gestik, hervor.

    Immer hält Barnickel an der anthropomorphen Gestaltung fest und bringt die Verletzlichkeit und Würde des Menschen zum Ausdruck. Den bedeutendsten künstlerischen Gegenstand konzentriert Barnickel zu einer mit Durchblicken bereicherten signethaften Form. Originäre Auslegungen der tragischen und komischen Themen zeigen seine Metallplastiken zum Leidensweg Christi, zu den Zehn Geboten und zu den Todsünden, zur Apokalypse, der Masken und mythologischen Motiven, wie Narziss oder Zerberus. Der Thesenanschlag, eine reformatorische und handwerkliche Tat Luthers, mit dem sich der hammerschlagende Barnickel identifizieren kann, bringt in dieses ernsthafte religiöse Thema volkstümlich einen heiteren Aspekt.

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